"Infection"
ambientartlab (Laboratory for Digital Art and Interactive Media | Wien)
Künstlerhaus Passage Galerie
Infection ist eine audio-visuelle Installation, die sich mit einem bestimmten Ort verbindet um seine räumlichen und zeitlichen Eigenschaften zu verändern. Mit Bezug auf Umberto Ecos Text „Das Foucaultsche Pendel“ erzählt die Arbeit nicht nur von einem Ort in ständiger Bewegung, sondern etabliert eine visuelle und akustische Form von Raum, die das Ergebnis unserer Imagination ist. Hinter jeder Wand liegt ein anderer Ort, geschaffen von unserer Vorstellungskraft oder lebendig durch unsere Erinnerung. All diesen Orten - ob es sich nun dabei um virtuelle oder reale, imaginäre oder wirkliche Räume handelt - ist eine Qualität des „Konstruierten“ gemeinsam. Daher bezieht sich unsere - räumliche - Vorstellungskraft auf die unterschiedlichen Qualitäten von Dimensionalität und unterliegt einem fortwährenden Prozess der Demontage und Rekonfiguration. Infection spielt mit der Flüchtigkeit des Realen und des Imaginären, indem sie zwei visuelle Ebenen gegenüberstellt, die den aktuellen Ort von beiden Seiten des Spektrums her langsam auflösen. Während sich der Blick nach draußen im Laufe der Zeit von einer Geometrie des Realen in eine abstraktere Form verwandelt, legt die gegenüberliegende Wand, die ursprünglich leer und frei von räumlicher Notation über das zweidimensionale hinaus ist, allmählich Bilder von Orten dahinter frei, die in dem realen Raum ähnliche Formationen annehmen. Der Raum dazwischen ist Zentrum einer räumlich-akustischen Komposition, die den Rhythmus visueller Veränderung antreibt und die Atmosphäre des Bildraumes in das Reale hinein erweitert. In der Mitte der Installation befindet sich ein von der Decke herabhängendes Pendel, das als Übergangspunkt zum Imaginären fungiert. Es repräsentiert einen Fixpunkt in Zeit und Raum, und obwohl es sich in einer stetigen Bewegung seinen Weg durch den Raum bahnt, sind es eigentlich die Räume um das Pendel herum, die sich verschieben, verändern und entwickeln. Indem er die Richtung und Geschwindigkeit des Pendels verändert, gewinnt der Zuschauer Einfluss auf die ihn umgebenden Dimensionen und kann diesen Ort zurückdrängen, beschleunigen, verformen oder verlangsamen.
OPENING
26.03.2010
Künstlerhaus Passage Galerie
18:00
EXHIBITION
27.03. - 05.04.2010
Künstlerhaus Passage Galerie
MI-SO:
18:00 - 21:00
"Altar Ego"
Depart (Wien)
V_port - MuseumsQuartier
Depart (Leonhard Lass und Gregor Ladenhauf) haben sich bereits 2003 in einer umfassenden Arbeit, der interaktiven Multimedia-Animation „Asphodel“ mit dem Thema Ego auseinandergesetzt. Im Rahmen des sound:frame Festivals 2010 zeigen sie im V_port in der Electric Avenue des MQ die audiovisuelle Installation „Altar Ego“. Das Ich-Konzept als Spannungsfeld der Projektion von Wunsch und Erfüllung wird in ihrer Ausdrucksweise zu einer audiovisuellen spontanen Reise in die Tiefe des Moments der vermeintlichen Selbsterkenntnis. Simultanes Ein- und Auftauchen in und aus Bildfluss und Schallwelle. Erst beim Übertritt wird sich die Grenzerfahrung ihrer selbst bewusst. Ein ewiges Dilemma, Sisyphos und Narziss im brüderlichen Ringkampf ums Eingemachte. Der tiefe Eindruck komplexer emotionaler Zustände in ihren Manifestierungen zwischen neurotischem Verhalten und charakterlicher Prägung wird zum Ausgangspunkt für Reflexion und Aufarbeitung von vergangenen und zukünftigen Situationen.
Die Konditionierung menschlichen Verhaltens vor allem in Bezug auf die Medien Sehen / Bild und Hören / Ton spielt in diesem Zusammenhang eine große Rolle. Depart gehen mit Vorliebe den Schritt ins Surreale, Unterbewusste der Darstellung, wo sich Eindrücke ungebremst fort-pflanzen und ihre Wurzeln schlagen können. Im Text / Bild / Ton Universum werden hermetische Übersetzungen zu Metaphern für die Transformation des Außen ins Innen. Eine der zentralen Fragen mit der sich Depart in „Altar Ego“ vorwiegend auseinandersetzen: Ist Kommunikation in Situationen möglich, wo eine so große Erwartungshaltung beim Empfänger besteht, dass die Möglichkeit einer Antwort durch Zwang und Trotz bereits im Keim erstickt wird? Oder prallt das Ich ohnehin ständig nur an seiner eigenen Projektion und Spiegelung ab? Mit der Mixed-Media-Installation „Altar Ego“ möchten Depart eine paradoxe Möglichkeit bieten, Momente gleichzeitig viel bewusster und unbewusster zu erleben.
Für Depart selbst steht diese Arbeit am Beginn einer Reihe von installativen, teilweise interaktiven Werken, die noch stärker als bisher figurative und skulpturale Elemente einbeziehen werden.
OPENING
27.03.2010
V_port, MuseumsQuartier
16:00
EXHIBITION
28.03. - 18.04.2010
V_port, MuseumsQuartier
"TENSOR / 48°11'33.67"N / 16°20'44.00"E / 2010.03.27 18:00"
Motionlab und Neon Golden (Wien)
Kasulke
Das Ziel der Installation ist die experimentelle Auseinandersetzung mit Spannungen. Im Interesse der Untersuchungen liegen die Spannungsverhält-nisse zwischen Raum und Objekt, Objekt und Modul, Materialität und Struktur, Oberfläche und Medium, Bild und Ton, Realität und Illusion sowie Kunstwerk und Betrachter. Feldversuch ab 27.03.2010; 18:00; im sound:frame Headquarter (48°11‘33.67“N / 16°20‘44.00“E). Die Installation ist eine Kooperation der Visualisten-Crews Motionlab und Neon Golden mit der Unterstützung von Franz Piffl von Microgiants - Industrial Design.
Parallel zur Skulptur im Raum, wird gemeinsam mit Atelier Alexa die modulare Struktur mittels Rapid Prototyping Technologie im Bereich des Schmuckdesigns untersucht. Die Ergebnisse werden im Rahmen der Vernissage vorgestellt und in der Ausstellung gezeigt.
OPENING
27.03.2010
Kasulke
18:00
EXHIBITION
28.03. - 18.04.2010
Kasulke
MI-SO:
18:00 - 21:00
"Silenus"
Synes Elischka (Wien)
Salon Projektionist
Silenus ist eine Weiterführung der seit 2008 vorangetriebenen Auseinandersetzung mit beweglicher Bewegtbild-Projektion. Deren Wirrungen sind immer auch potenziell erhellend, eben an den Stellen (durchaus im Sinne von Stellen im Raum), wo Sehen in die Falle gerät.
„Ein Suchscheinwerfer schwenkt Gestrüpp auf einer Waldlichtung ab, erfasst einzelne Bäume. Im Vordergrund wirken sie massiv und bedrohlich, das Restlicht streift Äste anderer, weiter entfernter Bäume: kontinuierliche Bildtiefe tritt wider wilde Form. Der Verfolger (Scheinwerfer des flachen Bildausschnitts) wird aber selbst zum Verfolgten (Projektor im Ausstellungsraum). Dieser bespielt alle vier Wände, denn sobald der Lichtkegel die Fläche einer Wand verlässt, folgen weitere raumzeitliche Sprünge auf Waldszenen aus anderen Winkeln. In genau diesen Intervallen setzt sich scheinbar die Jagd auf ein Mädchen fort. Aber vielleicht bleibt uns eine ganze Welt verborgen, die vor dem grellen Lichtkegel flieht? Was bleibt, sind allein Nachbilder des Zusammenpralls von perspektivischem Fluchtpunkt / linearer Zeit und vitaler Fluchtlinie / Äon. Dazwischen drehen wir uns im Kreis, geraten mitunter selbst ins Visier der Lichtquelle, ganz Falter geworden.“
Marie Bendl (Bauhaus-Universität, Weimar)
Gefördertes Sonderprojekt der Österreichischen HochschülerInnenschaft
OPENING
27.03.2010
Salon Projektionist
20:00
EXHIBITION
28.03. - 18.04.2010
Salon Projektionist
MI-SO:
18:00 - 21:00
"Lightrails"
Strukt (Strukt Design Büro | Wien), unheilbar architektur (Wien),
DIGITALOFEN Audiobakery (Wien)
Kunsthalle Project Space
Die interaktive audiovisuelle Installation Lightrails von Strukt und unheilbar architektur reinterpretiert den Project Space der Kunsthalle Wien durch ein raumprägendes Lichtobjekt. Andreas Koller und Thomas Hitthaler vom Wiener Design Studios Strukt konzipierten und realisierten die Projektion, welche die dafür geschaffene Skulptur der beiden Architekturstudenten Clemens Russ und Szabolcs Petöfi von unheilbar architektur zum Leben erweckt. Es galt der anhand einer einfachen Strahlensystematik einen formalistischen Charakter zu erzeugen, welcher ein räumlich erfahrbares und interaktiv veränderbares Gefüge ausprägt. Die Intention unheilbar`s war es, eine klare Geste durch den Raum zu inszenieren, welche in Konstruktion und Materialität sehr einfach und eindeutig auftritt. Das Objekt wird mit Projektoren beleuchtet, wobei die Projektorbilder durch Mapping präzise an das Objekt angepasst sind. Strukt arbeitet hierfür mit der frei verfügbaren Entwicklungsumgebung vvvv, in der eine selbst entwickelte Software die Beleuchtungssituation mit virtuellen Kameras und einer genauen dreidimensionalen Repräsentation des Körpers simuliert. Die Strahlen können von den Besuchern aktiviert werden und somit Licht und Ton selbst generieren und dementsprechend die Skulptur in ihrer Präsenz beeinflussen. Der Surround-Sound stammt von den Wiener Sounddesignern der DIGITALOFEN audiobakery. Strukt beschäftigt sich seit 2001 intensiv mit generativen Visuals, Interaktions-gestaltung, Projektionstechniken und innovativen Interfaces und realisiert Projekte im kulturellen sowie kommerziellen Bereich. unheilbar architektur ist eine junge ambitionierte Architektur Gemeinschaft, welche bereits zu Studienzeiten versucht durch die Sprache ihrer Projekte ihren Platz in der österreichischen Baukunstszene zu behaupten.
OPENING
01.04.2010
Kunsthalle Project Space
19:00
EXHIBITION
02.04. - 15.04.2010
Kunsthalle Project Space
DI-SA:
16:00 - 00:00
SO-MO:
13:00 - 19:00
"Light Shadow Light"
Catweasel (UK), Strukt (Strukt Design Büro | Wien)
Kunsthalle Project Space
Eine virtuelle Lichtquelle beleuchtet Blöcke, die sich anscheinend aus der Projektionsfläche herausbewegen. Durch den geschickten Einsatz der Licht- und Kameraposition sowie der Echtzeit-Berechnung des Schattenwurfs sieht diese optische Täuschung real aus. So entstehen bewegte räumliche Muster und die Fläche löst sich in Blöcke auf. Der britische vvvv Programmierer Chris Plant aka Catweasel setzte das Projekt mit Strukt um. Realisiert wurde es erstmals als Projektion auf die Fassade des MUMOKs, im Project Space wird nun die Fortsetzung dieser Installation gezeigt.
OPENING
01.04.2010
Kunsthalle Project Space
19:00
EXHIBITION
02.04. - 15.04.2010
Kunsthalle Project Space
DI-SA:
16:00 - 00:00
SO-MO:
13:00 - 19:00
"lightqb"
Kathrin Guther (de)
Kunsthalle Project Space
lightqb ist ein multimedialer LED-Würfel, mit dem Musikvisualisierungen und Animationen im dreidimensionalen Raum dargestellt werden können. Die Idee, Musik durch Licht im Raum zu visualisieren, stellte für mich schon länger einen sehr großen Reiz dar. Nach ersten Versuchen mit Lötkolben und Zinn konnte die Arbeit beginnen und die Idee umgesetzt werden. Aus 512 Leuchtdioden, 220 Meter Litzendraht, 182 Meter Kupferdraht, Lötzinn, einer Prozessorplatine und einer Ansteuerplatine, vielen Metern Kabel und ca. 2400 Lötstellen entstand das Projekt lightqb. Jede der LED‘s kann sieben Farben darstellen und einzeln angesteuert werden. Gelötet wurden dabei zuerst acht Einzelebenen, die später über ein Gerüst miteinander verbunden wurden. Mit einem speziell entwickelten lightqb-Simulator, einer Software von Christian Enchelmaier, können dreidimensionale Animationen erstellt und der Musik entsprechend animiert werden. Diese werden auf einen Mikrocontroller geladen, der für die Abarbeitung und Steuerung der Animationen zuständig ist. Durch die Kombination von Raum, Licht und Ton entsteht ein harmonisches Zusammenspiel, das den Betrachter in seinen Bann zieht.
Die Entwicklung von lightqb wurde unterstützt von: Christian Enchelmaier (Software), Florian Schmid (Platinenlayout)
OPENING
01.04.2010
Kunsthalle Project Space
19:00
EXHIBITION
02.04. - 15.04.2010
Kunsthalle Project Space
DI-SA:
16:00 - 00:00
SO-MO:
13:00 - 19:00